Aufstieg in die Regionalliga
Nach zwei Jahren in der Oberliga Hessen schießen sich die Damen zurück in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Nach dem 7:0 Hinspiel-Erfolg, einer schwachen ersten Halbzeit und einer fulminanten Leistung in den zweiten 35 Minuten konnte man die lang ersehnten Rückkehr in die Regionalliga besiegeln.
(Bericht: Laura Becker | Bilder: ©Udo Weichselgärtner)
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Die Marschroute von Trainer Daniel Strahn war klar. Seine Mädels sollten genau dort weitermachen, wo man in der Woche zuvor aufgehört hatte: Den Gegner früh unter Druck setzen, klare Ergebnisse im Schußkreis erarbeiten und sich für die geleistete Arbeit der vergangenen Saison belohnen. Hatte man sich doch im Hinspiel auf heimischer Anlage in eine mehr als gute Ausgangssituation manövriert, galt es nun noch einmal 70 Minuten eine konzentrierte Leistung abzurufen.
Der Start gestaltete sich dann allerdings mehr als holprig. Die Mädels zeigten sich nervös bis in die sprichwörtlichen Fingerspitzen und konnten von den Vorgaben des Coachs nur wenig umsetzen. In den Zweikämpfen hatte man meist das Nachsehen und in Kopf und Beinen war man ein ums andere Mal den entscheidenden Schritt zu langsam. In den ersten 15 Minuten erspielte man sich zwar vereinzelt Chancen, allerdings fehlte die nötige Zielstrebigkeit und Konsequenz im gegnerischen Schußkreis. Auch bei der ersten Kurzen Ecke des Spiels, die Schiedsrichter Julian Hornatsch den Gästen nach ca. 15 Minuten zusprach, schien die Nervosität zu überwiegen und die vielversprechende Einschußmöglichkeit verunglückte.
Nur drei Minuten später bewies Luisa Noll wahre Geschwisterliebe. Nachdem ihre Schwester bereits in der Woche zuvor eine grüne Karte wegen Foulspiels kassiert hatte, eiferte die jüngere der beiden Nolls der zwei Jahre älteren Theresa nach. Eine fragwürdige 2-Minütige Zeitstrafe wegen Stockfouls war die Folge.
Im Sturm war der Offensiv-Riegel ungewohnt einfach zu überwinden und in Mittelfeld und Abwehr hatte man dann immer wieder Probleme zügig die Ordnung zu finden. Zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit kombinierte sich Dürkheim nach einer Abschlagsituation auf der linken Seite bis in den Hanauer Schußkreis. Die junge Innenverteidigerin Lara Gaul war zwar zur Stelle und verteidigte entschieden, für den Geschmack des Schiedsrichterpärchens aus Baden-Württemberg war ihr Einsteigen allerdings etwas zu entschieden. Folglich kassierte man dafür prompt die mehr als umstrittene Kurze Ecke. Die Gastgeberinnen wußten die Verunsicherung der Hanauer Mädels auszunutzen und schoben zum ärgerlichen 1:0 ein. Mit dem unnötigen aber durchaus gerechtfertigten Rückstand ging es dann auch in die Halbzeitpause.
In den Katakomben des Dr. Kurt-Schneider-Hockey-Stadions wurde es in der Unterbreuchung laut. So monierte Strahn nicht etwa die fehlende Motivation seiner Mädels, sondern viel mehr die unnötige Nervosität und den Rückfall in alte Muster, an denen man die Saison über doch so kontinuierlich gearbeitet hatte. Neben Schnelligkeit und Agilität forderte er allen voran wieder Selbstbewusst aufzutreten und so zurück zur nötigen Souveränität zu finden.
Die deutliche Ansage zeigte dann die gewünschte Wirkung. Die gut 50 mitgereisten Hanauer Fans sahen in der zweiten Hälfte eine völlig ausgewechselte Truppe. Voller Tatendrang und mit dem nötigen Selbstbewusstsein setzte man die Hausherrinnen unter Druck und knüpfte an die Leistung aus dem Hinspiel an.
Die Uhr zeigte kaum eine gespielte Minute an, ehe Melina Herkert einen abgefangenen Abschlag zum Ausgleichstreffer einschieben konnte. Nur wenige Momente später wiederholte sich die Szenerie. Abermals wurde der Ball bei gegnerischem Abschlag früh abgefangen, die offensiv ausgerichteten Hanauer Stürmerinnen setzten sich schnell Richtung Schußkreis ab und fanden in Melina Herkert eine dankbare Abnehmerin, die zur 2:1 Führung einschieben konnte.
Dürkheims stimmgewaltiger Trainer Andreas Schanninger reagierte prompt und versuchte mit einer Auszeit nur drei Minuten nach Wiederanpfiff dem Anrennen der Gäste ein Ende zu setzen. Doch der unbedingte Wille des Hanauer Lagers das Spiel an sich zu reißen nahm keinen Abbruch. Nach einigen hochkarätigen Chancen drehte man innerhalb von nur acht Minuten die Partie. Erst belohnte sich die aktuelle FSJlerin Leo Gaul in Minute 48 für ihr hohes Laufpenusm und traf zum 3:1, ehe Marilena Krauß dann mit einem Doppelschlag (49. & 50. Minute) den Schalter endgültig umlegte.
Melina Herkert markierte schließlich in Minute 52 und 56 ihren dritten, bzw. vierten Treffer des Tages und unterstrich das Hanauer Vorhaben mehr als entschieden.
Kurze Zeit später nutzten die Mädels aus Dürkheim dann eine Unachtsamkeit in der grünen Hintermannschaft, betrieben mit dem 2:7 Anschlusstreffer aber lediglich Ergebniskosmetik.
Drei Minuten zeigte die Uhr an der Weinstraße noch an, als man zunächst noch eine Ecke ungenutzt ließ, dann aber in Form von Marilena Krauß mit dem achten Treffer des Tages den Schlußpunkt einer schwachen ersten und einer umso überzeugenderen zweiten Spielhälfte.
Mitte September startet dann die Hinrunde der Regionalliga Süd. Neben der TG aus Frankenthal und dem TSV Schott Mainz erwartet die Damen ein Derby gegen die Nachbarn vom SC Frankfurt 1880. Gleich zwei Mal wird man die Reise ins Frankenland antreten müssen um dort gegen HG Nürnberg und den Nürnberger HTC (Absteiger aus Liga 2) anzutreten. Das Feld wird zuletzt durch den zweiten Aufsteiger komplettiert, der am 08.07. in der Partie zwischen dem HC Wacker München und dem HC Ludwigsburg erst noch ermittelt wird.
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Torfolge:
0:1 #11 DHC 25. Minute
1:1 Melina Herkert 36. Minute
2:1 Melina Herkert 37. Minute
3:1 Leonie Gaul 48. Minute
4:1 Marilena Krauß 49. Minute
5:1 Marilena Krauß 50. Minute
6:1 Melina Herkert 52. Minute
7:1 Melina Herkert 56. Minute
7:2 #4 DHC 57. Minute
8:2 Marilena Krauß 67. Minute
Ecken:
Hanau (2/0)
Dürkheim (1/1)
Karten:
Hanau: grün (Luisa Noll, 21. Minute)
Kader:
Sabrina Michel, Kasia Skoczek, Alicia Becker, Pia Wörner, Lara Gaul, Theresa Noll, Lena Hartmann, Pia Mutschler, Victoria Weichselgärtner, Clara Dippel, Katharina Heußner, Yvonne Kohler, Louisa Noll, Melina Herkert, Marilena Krauß, Leonie Gaul und Vivi Büchting
Tabelle nach der Relegationsrunde
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Spiele |
Tore |
Punkte |
1. Hanauer THC |
2 |
15:2 |
6 |
Dürkheimer HC |
2 |
2:15 |
0 |
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